Freitag, Juni 07, 2013

neue töne (1293): pandelindio


feathered coyote records hat es sich zur gewohnheit werden lassen, seine veröffentlichungen immer in ganzen schüben zu vertreiben. so durfte man sich im frühjahr dieses jahres eben nicht nur mit einem release beschäftigen, sondern gleich mit einem ganzen sack voll (siehe beispielgebend a story of rats/bird people, sashash ulz). da die mischung aber durchaus als bunt zu bezeichnen ist, wählt man ganz nach stimmung aus. dies betrifft auch die hinwendung in sachen einer rezension. heute ist es zeit für das argentinische projekt pandelindio, in dessen bezeichnung schon einiges mitschwingt, was hier von bedeutung ist. der gründer dieses sowohl als soloprojekt als auch als kollektiv betriebenen unternehmens ist federico fossati. er hat sich für die hier vorliegenden aufnahmen "fuego y soma" pablo picco (von Ø+yn) zur seite genommen, um mit ihm drei tracks einzuspielen. die beiden musiker verwenden dabei neben box tambura, didgeridoo, violin, shehnai, bansuri und harmonium auch einiges an field recordings und gesanglicher einfügung. aufgenommen wurde in cordoba, veröffentlicht im märz. feathered coyote records hat, wenn ich es richtig recherchiert habe, noch einige exemplare der kassettenveröffentlichung im lager. wobei neben der beschränkten auflage auch auf den zügigen ausverkauf zu achten und sich somit zu beeilen ist.
die musik auf den stücken mit spielzeiten von rund 17, 5 bzw. 20 minuten ist zunächst unter drone zu subsumieren, wobei die indischen bzw. fernöstlichen komponenten, einflüsse nicht zu unterschätzen sind. kleine glöckchen führen zu einem verfremdeten läuten und klingeln, die sounds aus der nordindischen oboenart shehnai bzw. der ebenfalls aus indien stammenden flöte bansuri dominieren aber zweifelsohne das klangbild. während immer wieder unruhige charaktere in diesen ungewöhnlichen mustern auszumachen sind, bleibt der gesamteindruck ein ausgewogener, befriedeter. das fremde bricht sich am hypnotischen, am kontemplativen, am konzentrierten. es ist ein der atemkraft geschuldetes auf- und abschwellen, als wollten sirenen niemals einhalt gebieten, als stünden die feuer beständig vor den toren. wärmend fügt sich ein brummeliger basston. verschworene minuten hält der zweite track bereit, am harmonium entspinnen sich konspirativ die notenbündel, die in aller gebotenen ruhe von der flöte engegen genommen und in lichte gefilde transportiert werden. schließlich wabert der dritte song durch den raum, der wohl übersetzt so viel bedeutet wie 'man kommt nur durch die nacht zur morgendämmerung'. wieder flöten, nun aber angesetzt an traulichen, religiös anmutenden gesängen, untermalt von einem präsenten drone.
es bleibt dabei: die produkte, die uns feathered coyote an den start bringt sind so außergewöhnlich wie sie gut sind.

pandelindio - danza para indra by feathered coyote records

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